Donnerstag, 8. März 2012

Ein Sohn und dann...

...auch noch ganz ohne die Freude des Produktions-Prozesses, nein, da muss ich wirklich NEIN, sagen.

Ich sitze gestern ganz gemütlich an diesem lustigen Fussballspiel. An dem dann ja auch die Heim-Mannschaft den verdienten Sieg davon trug. 

Nach der Pause füllt sich plötzlich das Stadion erstaunlich stärker als vor der Pause, da muss es wohl Möglichkeiten geben ohne Ticket nach der Pause rein zu schleichen. Auf jeden Fall bekomm' ich auch gleich zwei neue Bank-Nachbarn auf meinem Tribünenplätzchen. Ein Vater und sein Sohn setzen sich direkt neben mich. Ich mach gerade ein Photo vom Fussballfeld während unten von den Fans eine ganze Serie von qualmenden Rauchpetarden in Brand gesteckt werden - ja, das geht hier alles noch - dann schuppst mich der Mann und posiert mit seinem Sohn, von ihnen soll ich ein Photo machen, nicht vom Feld...


...mach ich natürlich gerne. "Von wo kommst Du?" - "Aus der Schweiz" schreie ich im Lärm der tobenden Menge zurück. "Ah, aus der Schweiz, wie gut" - "Hier schau..." und er wechselt mit seinem Buben den Platz und schuppst ihn zu mir rüber "...das ist mein Sohn, der spricht auch Englisch" - "Wie gut" antworte ich auf Spanisch und beginne mit dem jungen Englisch zu plaudern, frage ihn, was er den so reden könne. Mit zartem, scheuen Stimmchen sagt er "Good afternoon" - "Ah und was noch?" Da ist aber schon schluss. 

Der Vater stösst den Burschen ein bisschen weiter zu mir. Und meint wie gut, dass ich aus der Schweiz käme, ich solle seinen Sohn mitnehmen, der sei schlau und könne gleich in der Schweiz auf der Bank arbeiten und dann viel, viel Geld verdienen... "Nimm ihn gleich mit, meinen Sohn!"

Der Bube lächelt mich verlegen an, ich biete ihm ein wenig Popcorn an, das ich von der hübschen Salsa-Leherin unserer Schule bekommen hab, obwohl ich Popcorn eigentlich nicht mag, aber der hättest' auch nicht Nein gesagt, auch wenn's nur um Popcorn ging. Als der Junge seine Hand nach dem Popcorn ausstreckt ist es auch schon weg, Papa hat es sich geschnappt. Der denkt wahrscheinlich wenn der Junge dann als Banker in der Schweiz Millionen mache könne er sich soviel Popcorn kaufen wie er will.

Nach Hause gehe ich alleine, ohne den Jungen - und auch ohne die Salsa Lehrerin. - Für heute keine Kinder, und auch keinen Produktionsprozess.



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